Ziel ist es, einen aktuellen Überblick über Aus- und Weiterbildungsangebote zum Thema Wald und Gesundheit für Waldvermittler*innen in der grenzübergreifenden Projektregion zu verschaffen. Im Zuge des Interreg-Projektes „Netzwerk Gesundheitstourismus Wald“ wurden 68 Wald- und Naturvermittler*innen in den fünf Pilotregionen zu Aus- und Weiterbildungen, und Zusammenspiel aus „Wald, Tourismus und Gesundheit“ befragt. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass Wald- und Naturvermittler*innen ein vielfältiges Spektrum an Ausbildungen abdecken und dass die Nachfrage nach weiteren Aus- und Weiterbildungen sowohl online als auch in Präsenz groß ist. Ebenso soll die Rolle der Wald- und Naturvermittler*innen als Bindeglied insbesondere zwischen Tourismus, Waldbesitzer*innen und Gesundheitseinrichtungen, und in der gemeinsamen Angebotsentwicklung abgebildet und gestärkt sowie deren Vernetzung grenzübergreifend im Programmgebiet gefördert werden. Aufbauend auf der diesbezüglichen Kompetenz des BFW werden die Projektmitarbeiter*innen im Austausch mit den Pilotregionen sowie den Institutionen LFW, BMLRT und AELF aktuelle Angebote, Ausbildungssituation und -bedarf dieser Personengruppen recherchieren, um ein klareres Profil der Waldvermittler*innen zu zeichnen und deren Rolle als Vermittler*in und Bindeglied bei der gesundheitstouristischen Nutzung von Wald- und Naturräumen in den Regionen zu untermauern. Über die Pilotregionen hinweg arbeiten ECRI, BFW, FH OÖ & PMU zudem an Möglichkeiten, Vernetzung und Austausch dieser Waldvermittler*innen grenzübergreifend zu initiieren.
Die befragten Wald- und Naturvermittler*innen decken ein breites Spektrum an verschiedenen Aus- und Weiterbildungen im Bereich der Wald bzw. Naturvermittlung ab. Dabei dominieren bekannte Ausbildungen wie beispielsweise Waldpädagogik, Kräuterpädagogik oder eine klassische Forstausbildung. Es finden sich aber auch sehr spezielle Ausbildungen wie Jodeln, Wanderreitführung, Mykologie oder Stausee- und Auwald-Ökologie. Umfangreiches Wissen zu Waldwirkung und Gesundheit, aber auch Schwerpunkte zu sozialen Kompetenzen sowie rechtlichen Grundlagen und Förderungen waren in den genannten Aus- und Weiterbildungen oftmals nicht ausreichend abgedeckt.
Die Corona-Pandemie hat den Trend zu Aufenthalten in der Natur und im Wald verstärkt, Wald und Wiese werden auch abseits von Wegen und ausgewiesenen Rastplätzen beansprucht. Insbesondere aber auch die Anreise der Gäste mit dem Auto stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Die gezielte Besucherlenkung und Forcierung des öffentlichen Verkehrs und von intelligenten Shuttlesystemen für die letzte Meile wird in touristisch stark frequentierten Regionen ein immer bedeutenderes Thema. Auch in diesem Kontext haben die Waldvermittler*innen eine wichtige Rolle. Sie kennen die Möglichkeiten zur öffentlichen Anreise und integrieren im Idealfall die Verwendung von Bus, Bahn oder Sammeltaxis in ihr Angebot. Die dazukommende zunehmende Naturferne von Gästen im Wald erfordert das verständnisvolle Vermitteln der Grundlagen für ein gutes Miteinander im Wald, vor allem für die zukünftige Entwicklung im Bereich Wald, Gesundheit und Tourismus. Wald- und Naturvermittler*innen nehmen in diesem Kontext eine wichtige Rolle als bedeutende Bindeglieder zwischen, Gemeinden, Tourismus und Waldbesitzer*innen, mit denen sie im regelmäßigen Austausch stehen, ein.