Warum Wald?

Für viele Menschen zählt der regelmäßige Waldbesuch zu den wichtigsten Formen der Naturbegegnung – wird der Wald doch als jener Ort geschätzt und gleichsam genutzt, der regenerierend wirkt und der Distanz zum Alltag sowie Ruhe ermöglicht.

Gerade in Zeiten der Coronapandemie hat diese Bedeutung des Waldes noch zugenommen – und die Menschen suchen den Wald nun deutlich öfter auf. In manchen Fällen aber bereits in einem „kritischen“ Ausmaß – das Schlagwort „Overtourism“ machte hierzulande in einigen Waldgebieten schnell die Runde.

Doch warum strömen wir in den Wald – oder anders formuliert: „Warum eigentlich Wald?!“ Die Besonderheiten des Waldes und der Waldatmosphäre (Luft, Temperatur, Geruch, Haptik etc.) und damit verbundene Effekte eines Waldbesuches können positive psychologische wie auch physiologische Wirkungen auf den Menschen haben. So können bspw. regelmäßige Waldbesuche folgende Benefits haben: Bewegung und Aktivität in der Natur, soziale Interaktion, weniger Lärm- und Luftverschmutzung, Stressreduktion und eine Stimulation der Immunantwort. Diese Benefits verstärken sich gegenseitig und können einen Waldbesuch letztlich zu einer vielseitig gesundheitsfördernden Aktivität machen.

Mit diesen Eigenschaften trifft der Wald auf eine Gegenwart, in der Gesundheit einen so hohen Stellenwert hat wie nie zuvor. Wachsendes Wissen um den menschlichen Körper und seine Funktionen, eine stetig differenziertere Individualdiagnostik, (digitale) Informations- und Diskussionsmöglichkeiten und letztlich neue „Heilmethoden“ begründen ein deutlich zunehmendes Gesundheitsbewusstsein. Wenig verwunderlich, begründet „Gesundheit“ mittlerweile einen eigenen, gesellschaftlichen „Megatrend“.

Im Kontext dieser zunehmenden Gesundheitsorientierung nimmt auch die medizinisch-wissenschaftliche Erforschung von Wald und dessen positiven gesundheitlichen Wirkungen neue Dimensionen an – wenngleich wissenschaftlich seriöse Studien auf europäischer Ebene noch in den Anfängen stecken. Doch wissenschaftliches Wissen und Erfahrungswissen verschmelzen immer mehr zu einem integrierten (Medizin-) Verständnis.

Im Zuge dieser Entwicklungen rückt nun eben der Wald vermehrt in den Fokus und erfährt neben seiner Funktion als „Kulisse“ für Ruhe und Entspannung eine neue Funktion als eine Art öffentliches „Heilmittel“ – und dies nicht mehr nur im Sinne subjektiven Wohlbefindens, sondern zunehmend medizinisch erforscht. Der Aufenthalt im Wald wird somit zum eigentlichen Zweck, Gesundheit zu einem treibenden Motiv. Mit diesem neuerlichen Bedeutungswandel mit der Nutzung als „Gesundheitsraum“ verändert der Wald seinen Charakter, sein Wesen: von der Kulisse der sportlichen Aktivität wird er aufgrund nachweisbarer Effekte zum eigentlichen Motiv. Medizinisch-wissenschaftliche Erforschung und ebendieser Wandel ermöglichen damit erst evidenzbasierte, gesundheitstouristische Angebote – und machen diese zugleich nötig.

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