Bad Birnbach

Die Pilotregion Bad Birnbach in Niederbayern liegt südlich der Donau inmitten einer bäuerlichen Kulturlandschaft in den Talauen der Rott und ist umgeben von tertiärem Hügelland. Bad Birnbach ist Teil des niederbayerischen Bäderdreiecks und daher vor allem für sein Thermalwasser und die damit verbundenen Anwendungen bekannt.

Kontakt:

Markt Bad Birnbach – Kurverwaltung
Neuer Marktplatz 1, 84364 Bad Birnbach
https://www.badbirnbach.de

Blick auf die Landschaft Bad Birnbachs

Als staatlich anerkanntes Heilbad spielt das Thema Gesundheit seit jeher eine große Rolle in Bad Birnbach. Auf Basis des Thermalwassers, das aus 1.618 m Tiefe erschlossen wird und bis zu 70°C warm ist, werden dabei ganz unterschiedliche Indikationen adressiert. Die Wirkung des Heilwassers ist wissenschaftlich belegt und es ist vor allem zur Vorbeugung und Behandlung von Wirbelsäulen- und Gelenkserkrankungen geeignet. In Bad Birnbach finden sich neben dem Thermalwasser aber auch noch weitere natürliche Ressourcen, die für gesundheitsfördernde Angebote genutzt werden können. Und im Sinne der Ausdifferenzierung des Angebotes werden diese Ressourcen auch zunehmend erschlossen und genutzt. So gibt es bspw. auch ein umfangreiches Wegenetz zum Wandern, Laufen und Radfahren. Ein Teil dieser Wege führt durch die „Lugenz“, einem unmittelbar an Bad Birnbach angrenzenden Waldstück. Im Rahmen des Projektes bildet die Lugenz die Basis zur Entwicklung von waldbezogenen und gesundheitsfördernden Angeboten.

Drohnenaufnahme von einem Waldstück in Bad Birnbach

Hierzu wurde eine klinische Studie durchgeführt, die die Gesundheitswirkung einer Kurzzeitintervention, also eines angeleiteten Aufenthaltes von ca. 4h in der Lugenz, untersucht. Ziel der klinischen Studie war es, die Gesundheitswirkung dieser Kurzzeitintervention auf Menschen mit hoher Stressbelastung zu analysieren. Dazu wurde ein standardisiertes Programm mit Achtsamkeits- und Nature-Connection-Elementen entwickelt, dass unter der Anleitung einer ausgebildeten Waldtherapeutin durchgeführt wurde. Rings um dieses Programm wurden verschiedene physiologische und psychologische Messungen mit den Proband*innen (n = 30) durchgeführt. Die Studie fand in gleicher Form in den beiden Pilotregionen Bad Birnbach und Golling statt, da so nicht nur die grundsätzlichen Gesundheitswirkungen analysiert, sondern auch mögliche Unterschiede zwischen einem Wald ohne Wasser (Bad Birnbach) und einem Wald mit viel Wasser (Golling) identifiziert werden konnten. Im Folgenden findet sich eine Auswahl der Ergebnisse der klinischen Studie. Weitere Ergebnisse finden sich im Abschnitt über die Pilotregion Golling, wobei die dort dargestellten Ergebnisse grundsätzlich auch für Bad Birnbach gelten.

Ein zentrales Ergebnis der Studie zeigt, dass die durchgeführten Interventionen einen positiven Effekt auf die Stressbelastung und das Wohlbefinden der Teilnehmer*innen haben. Ein Beispiel für die unmittelbare Wirkung der Intervention ist die sog. Feeling Scale, die das momentane Wohlbefinden auf einer Skala von -5 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut) misst. Ausgehend von einem Mittelwert aller Teilnehmer*innen von knapp über 1 vor Beginn der Intervention, erhöht sich das Wohlbefinden der Teilnehmer*innen nach der ca. vierstündigen Intervention in Bad Birnbach auf einen Wert von über 3. Diese Verbesserung des Wohlbefindens ist dabei statistisch signifikant, d.h. zu 99 % kein Zufall.

Dieser positive Effekt zeigt sich dabei nicht nur unmittelbar nach der Intervention, sondern auch noch mindestens zwei Wochen danach. So wurde die Stressbelastung der Studienteilnehmer*innen sowohl zum Zeitpunkt der Anmeldung zur Studie als auch zwei Wochen nach Ende der Studie mit Hilfe eines Fragebogens zur Stresswahrnehmung (PSQ) untersucht. Der PSQ wurde entwickelt, um das Ausmaß zu messen, in dem Situationen im Leben einer Person als stressig empfunden werden. Die Ergebnisskala reicht dabei von 0 (keine Stressbelastung) bis 100 (maximale Stressbelastung). Die Auswertung des Fragebogens zeigt beim Mittelwertvergleich der beiden Messzeitpunkte (vorher/nachher) eine signifikante Abnahme der Stressbelastung. Der Mittelwert der Stressbelastung über alle an der Studie teilnehmenden Proband*innen lag vor den Interventionen bei gut 51 Punkten und zwei Wochen nach den Interventionen bei knapp unter 42 Punkten. Insgesamt ergibt sich also eine durchschnittliche Abnahme der Stressbelastung von gut 9 Punkten. Keine Effekte konnten hingegen bei den physiologischen Messparametern festgestellt werden. So wurde u.a. die Mukoziliäre Clearance Rate, also die Effektivität des Selbstreinigungsmechanismus der oberen Atemwege, gemessen. Hierbei gibt es nahezu keine Veränderung der durchschnittlichen Reinigungsdauer im Vergleich der Messzeitpunkte vor und nach der Intervention.

Insgesamt zeigen die Studienergebnisse also nachweisbar positive und statistisch signifikante Wirkungen im Bereich der psychologischen Parameter. Die hier durchgeführte Intervention sowie die dabei nachgewiesenen, positiven Gesundheitswirkungen sind inzwischen Teil eines einwöchigen Angebotes, das unter dem Namen „Wald und Baden – Die Heilkräfte der Natur erleben“ in Bad Birnbach gebucht werden kann. Neben Anwendungen in der Rottal Terme beinhaltet das Angebot so auch einen Waldbesuch in der Lugenz unter Begleitung und Anleitung einer ausgebildeten Waldgesundheitstrainerin.

Weitere und ausführlichere Informationen finden Sie im Leitfaden. Diesen können Sie sich direkt als PDF herunterladen.

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